Berichte

Hochkalter via Blaueis [2017 / B 26]

Hochkalter via Blaueis

Für den 19.06.2017 stand eine kombinierte Fels- und Eistour auf dem Programm: Die „niedrigste Hochtour“ der Alpen, die über das sogenannte „Blaueis“ auf den Hochkalter führt!

Da wir bereits am Vortag zeitig zur Blaueishütte (1.651m) aufgestiegen sind, beschloss „Guide“ Tom noch eine kurze Mehrseillängen-Tour einzubauen. Die Motivation der Teilnehmer war schon beim Zustieg zu spüren: Dank einer beachtlichen Abkürzung waren die knapp 900 Höhenmeter bis zur Blaueishütte in gut 1 ½ Stunden erledigt. Zur Belohnung gab es dann erst einmal eine Erholungspause bei Kaffee & Kuchen in der Hütte bevor wir in die Kletterroute »Logic Line« [ca. 300m, 8 SL, V] einstiegen. Nach genussvoller Kletterei machte sich unsere Gruppe, bestehend aus Andreas, Bernhard und Organisator Tom, noch die restlichen Höhenmeter auf zum Gipfel der Schärtenspitze (2.153m). In aller Ruhe und Einsamkeit genossen wir als Letzte des Tages den herrlichen Ausblick vom Gipfel und konnten uns von hier aus auch einen ersten Überblick über die eigentliche Tour des Folgetages verschaffen.

Am nächsten Morgen brach unsere Gruppe bereits um 7:00 Uhr in Richtung Blaueis auf. Die Verhältnisse hätten besser kaum sein können. Auf dem Gletscher war noch kein Eis zu sehen und die Altschneeauflage war früh morgens noch hart durchgefroren. Auch die sonst heikle Randkluft am oberen Ende des Gletschers war noch geschlossen. Lediglich die letzten Meter zum Übergang an den Fels waren mit bis zu 60° wohl steiler als üblich und sorgten für entsprechenden Adrenalinausstoß.

Nach einem kurzen Abstecher auf die Blaueisspitze (2.481m) ging es in anregender aber teilweise sehr ausgesetzter Kletterei weiter zum höchsten Punkt der Tour, dem Gipfel des Hochkalter (2.607m). Auch hier konnten wir unsere Gipfelbrotzeit alleine und bei super Panoramablick genießen!

Noch war die Tour aber nicht vorbei, denn der Abstieg über den „Normalweg“ verlangte noch einmal volle Konzentration. Auch hier waren mehrmals Kletterstellen im II. Schwierigkeitsgrad zu meistern.

Nach kurzweiligen 7 Stunden waren wir dann wieder zurück an der Blaueishütte, wo wir uns bei einem ordentlichen Sonnenbad noch das ein oder andere Kaltgetränk gönnten. Da das Thermometer auf der sonnigen Hüttenterrasse über 36°C anzeigte, machten wir uns jedoch bald an den weiteren Talabstieg. Als perfekter Abschluss einer rundum gelungenen Tour wartete auf uns nämlich noch ein kühles Bad im Hintersee.

Vielen Dank an Tom für die perfekte Organisation!

Bernhard Enzinger
– OG Brünnstein –